

Tradition neu entdecken
in Kirchberg-Thürnau
M1 Projekt, 50 Jahre Gartenstadt Puchenau
Institut für Raumplanung, TU Wien
Wintersemester 2021 mit Leonie Kratzner
DER HINTERGRUND
Wie kann sich der ländliche Raum im Linzer Umland weiterentwickeln und gleichzeitig seine Identität behalten?
Das Projekt „Kirchberg-Thürnau - Tradition neu entdecken“ wird sowohl in der Tradition als auch in der Innovation verwurzelt sein. Es entsteht ein Gebiet, dass die Kultur der Region einfließen lässt und durch Innovation, das Umdenken im Bezug auf nachhaltigen Städtebau und zukünftiges Bauen für Oberösterreich anregt.

DIE REGIONALPLANUNG
Auf regionaler Ebene soll die interkommunale Zusammenarbeit der Gemeinden und ein umweltverträgliches Mobilitätsangebot gefördert werden.
Einerseits soll das bestehende Netzwerk aus Ober-/ Mittel-/ Unterzentren und Dorfgemeinden gestärkt werden und gleichzeitig wird jeder Gemeinde eine Funktion zugeordnet. Anderseits soll die LILO als Ausgangspunkt für eine perlenförmige Siedlungsentwicklung dienen und an den Knotenpunkten von Bus und Bahn größere Park and Ride Parkplätze entstehen.
Die „LILO-mobil“ App soll das gesamte Mobilitätsangebot vom ÖPNV, ergänztem Bedarfsbus, Sharing Angeboten und zusätzlichen Funktionen wie einer Paketbox, organisieren. Durch die Verwendung von nachhaltigen Transportmitteln, wird der Monatstarif vergünstigt und somit für die Nutzer attraktiver gemacht.
Außerdem liegt ein Fokus der Arbeit auf Vermarktungsplattformen von regionalen Produkten. Hier knüpften wir an die Genusslandinitiative an und durch den Ausbau von bestehenden Fahrradwegen wird die Verbindung der Standorte gestärkt.


DER STÄDTEBAU

Im Städtebau zeichnet sich der Entwurf am Hang mit einer fußgängerfreundlichen und erlebnisreichen Treppenlandschaft aus.
Das städtebauliche Konzept leitet sich aus der Umgebung ab. Angrenzend an die LILO Station, entsteht in der ersten Bauphase die „Mini-Urbanität“, welche urbane Funktionen beinhaltet und gleichzeitig durch feinkörnige Bebauung geprägt ist.
Der landwirtschaftliche Charakter aus dem Norden des Gebiets wird zum einen durch die Weinproduktionsstätte mit ihren Weinterassen aufgenommen. Zum anderen entstehen in der Mitte des Gebiets in der zweiten Bauphase die Hofgemeinschaften, bei der die Architektur sich an der regional traditionellen Bauweise der Vierseithöfe, einer Vorstufe der Vierkanthöfe, orientiert. Entlang des ökologisch wertvollen Naturraums liegen die Reihenhäuser, die durch Ihre Ausrichtung die Natur, mit pflückbaren Obstbäumen und Wildblumenwiese, hineinströmen lassen und zudem dem Gebiet eine aufgelöste Raumkante geben. An den drei Schnittstellen der drei Typologien, sind dann Sonderflächen- und bauten, wie der Markt, das regionale Restaurant und der Kindergarten platziert.

DIE ARCHITEKTUR
Das Quartier bietet diverse Wohntypologien:
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Bei der Mini-Urbanität handelt es sich um Mehrfamilienhäuser, diese beinhalten kleinere Wohneinheiten, die durch die Dachform und Loggien interessante Räume schaffen.
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Bei den Vierseithöfen steht das gemeinschaftliche Zusammenleben im Vordergrund, das durch unterschiedliche Wohnungstypen ein vielfältiges Angebot an Haushaltsgrößen erzeugt. Ein gemeinschaftlicher Innenhof, Wintergärten und Gemeinschaftsräume im Sockel bieten ausreichend Fläche zum Zusammenkommen. Balkone, Dachterrassen und Erkerfenster beleben zusätzlich den öffentlichen Raum.
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Bei dem „Leben an der Natur“ handelt es sich primär um Reihenhäuser mit privatem Garten, welche sich besonders für Familien eignen. Um einen Übergang zu den Vierseithöfen zu schaffen, sind straßenseitig Mehrfamilienhäuser angeordnet.
Die Kombination von Wintergärten und Südterrassen, mit Verwendung von mehren Materialien, wie geschlämmtem Mauerwerk und Holz, ergeben eine erlebnisreiche und spannende Architektursprache.


DER QUARTIERSEINGANG

DIE FREIRAUMTREPPEN
